Die Dorfpumpe
Als es noch keine Wasserleitungen für jedes Haus gab, holte man das kostbare Nass mit Eimern und Wannen herbei. Das war oft ein mühevolles Unterfangen.
An diesen öffentlichen Gemeinschaftspumpen traf man nicht selten auf andere Dorfbewohner. Für einen Plausch war meist noch Zeit und so tauschte man Informationen über Erfreuliches und Unerfreuliches aus. Man erfuhr zum Beispiel, wer krank war, wer ein Kind erwartet, wer gestorben war…
Kurzum: Das Wasserholen von der „Pflumpf“ (volkstümlicher Name für Wasserpumpe im vogtländischen Raum) diente gleichzeitig auch kommunikativen Zwecken.
Das nebenstehende Wandbild illustriert eine solche typische Situation. -->
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Realtität: "Pflumpf" in 07937 Dobia (Ortsteil der Gemeinde Vogtländisches Oberland) Die alten Dorfpumpen waren dem Prinzip nach Hebepumpen. |
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Weitere Beispiele für Dorfpumpen im Vogtland:
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in 07937 Bernsgrün (Ortsteil der Gemeinde Vogtländisches Oberland) |
in 07973 Moschwitz (Greiz-Moschwitz) |
in 07937 Pansdorf (Ortsteil der Gemeinde Vogtländisches Oberland) |
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Wo eine Dorfpumpe steht, ist auch ein Brunnen...
... und mit dieser Konstellation lässt sich auch der schöne Brauch des Schmückens von Osterbrunnen praktizieren, wie beispielsweise in Kleingera.
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Die "Pflumpf" in Kleingera wird seit Jahren zu Ostern liebevoll geschmückt. |
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Bildergalerie Nr. 1:
Empfehlung:
Zum Kennenlernen weiterer Beispiele von Dofpumpen bitte durch die nachfolgende Galerie blättern. Die Bildergalerie wird laufend ergänzt. Start der Galerie: Ostern 2007.
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Nachbetrachtung:
Die Dorfpumpe, auf vogtländisch auch liebevoll "Pflumpf" genannt, gehört fest zur Geschichte. Sie erzählt mit ein Stück vom Leben auf dem Lande vor Jahrzehnten und mehr. Nicht mehr in allen Dörfern trifft man auf solche technische Überlieferungen. Manche Kommunen bereuen heute im Zuge der erhofften Tourismusentwicklung den voreiligen Abriss solcher Pumpen im Ort.
Nur selten trifft man auf Beispiele wie in 08547 Steinsdorf, wo noch ein Pumpenhäuschen erhalten ist. Diese Ummantelung, in strengen Wintern auch zusätzlich mit Stroh verstärkt, sollte zu jeder Zeit die Wasserspende garantieren, was für Mensch und Tier lebensnotwengig war, denn Hausbrunnen konnten sich nur Begüterte leisten und Wasserleitungen gab es erst später. Eine Pumpe in der Art von der in Steinsdorf stand einst zum Beispiel auch in Greiz-Sachswitz.
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Die Dorfpumpe ist auch Gegenstand der Literatur.
Beispiel:
"Die alte Hofpumpe", Erwin Strittmatter
Kinderbuchverlag Berlin, 1979
Broschur, farbig illustriert
Illustraionen: Albrecht von Bodecker
Sie können sich selbst in den Besitz einer antiken Dorfpumpe bringen, die besonders für die Aufstellung in ändlicher und kleinstädtischer Umgebung geeigne ist. Klicken Sie dazu den nebenstehenden Link an. -->